Am 30.04.24 um 14:22 schrieb Torsten Mueller:
>
> Die bei der NVA für einige Dienststellungen als Zweitwaffe gedachte
> Pistole M (730g, mit zwei Magazinen wohl 900g) wurde nur selten
> ausgegeben.

Was war denn das für eine? Makarow?

--
! NEU !
Kurzgeschichten
eine davon ist von mir
<http://www.amazon.de/dp/B09K26CCXH>

Am 30.04.24 um 19:10 schrieb Andy Angerer:
> Am 30.04.24 um 14:22 schrieb Torsten Mueller:

>> Die bei der NVA für einige Dienststellungen als Zweitwaffe gedachte
>> Pistole M (730g, mit zwei Magazinen wohl 900g) wurde nur selten
>> ausgegeben.

> Was war denn das für eine? Makarow?

Ja, exakt diese.

Wobei der Herr Müller wohl Soldaten-Dienststellungen meint, mit
der Zweitwaffe. Bei Offizieren war die Pistole "M" selbstverständlich
die strukturmäßige Bewaffnung - wie es so schön hieß.

Und sowas wuchert: In den frühen 1980er Jahren wurden alle Grenz-
truppenoffiziere zu ständigen Waffenträgern, wirklich alle.

Insgesamt war die Quote der Waffenträger in der DDR erstaunlich hoch,
man staunt immer wieder. 1. Sekretäre der Kreisleitungen, Kombinats-
chefs, deren Stellvertreter, es läppert sich so lang hin. Und mindestens
in den 1960er Jahren auch noch jeder LPG-Vorsitzende; nachzulesen im
2. Teil der Ulbricht-Biografie. Übrigens lesenswert, Herr Veith!

Mt

Am 01.05.24 um 01:06 schrieb Martin Ebert:
> Am 30.04.24 um 19:10 schrieb Andy Angerer:
>> Am 30.04.24 um 14:22 schrieb Torsten Mueller:
>
>>> Die bei der NVA für einige Dienststellungen als Zweitwaffe gedachte
>>> Pistole M (730g, mit zwei Magazinen wohl 900g) wurde nur selten
>>> ausgegeben.
>
>> Was war denn das für eine? Makarow?
>
> Ja, exakt diese.

Danke.

--
! NEU !
Kurzgeschichten
eine davon ist von mir
<http://www.amazon.de/dp/B09K26CCXH>

Martin Ebert <mx300@gmx.net> schrieb:

>> Was war denn das für eine? Makarow?
>
> Ja, exakt diese.
>
> Wobei der Herr Müller wohl Soldaten-Dienststellungen meint, mit der
> Zweitwaffe. Bei Offizieren war die Pistole "M" selbstverständlich die
> strukturmäßige Bewaffnung - wie es so schön hieß.

In mot.-Schützeneinheiten trugen alle fünf Kompanieoffiziere
selbstverständlich MPi, ohne Pistole als Zweitwaffe. Natürlich hatten
sie eine, aber die ging nur mit auf Wache, Kommandierungen u.ä.

Pistole war allerdings strukturmäßig vorgesehen für Panzerbüchsen- und
Richtschützen. Letzteres im Gegensatz zum Fahrer (MPi) deshalb, weil der
Richtschütze im Falle des Ausfalls seines Fahrzeuges das leichtere der
beiden Turm-MGs [1] hätte ausbauen und als seine Hauptwaffe betreiben
müssen.

T.M.

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/PK_(Maschinengewehr)#/media/Datei:Machine_gun_PKT.jpg

Martin Ebert schrieb am 01.05.2024 um 01:06:

> Insgesamt war die Quote der Waffenträger in der DDR erstaunlich hoch,
> man staunt immer wieder. 1. Sekretäre der Kreisleitungen, Kombinats-
> chefs, deren Stellvertreter, es läppert sich so lang hin. Und mindestens
> in den 1960er Jahren auch noch jeder LPG-Vorsitzende; nachzulesen im
> 2. Teil der Ulbricht-Biografie. Übrigens lesenswert, Herr Veith!

Hier!

Von wem verfaßt ... diese Biographie?

Im Übrigen steht heute "Jedem", beim Innenminister eines der 16
Bundesländer beginnend, ein eigener Personenschutz zu. Nebenbei waren
die "1. Sekretäre der Kreisleitungen" nicht irgendwer, sondern hatten im
Zweifel das Sagen, da konnte jeder Bezirkssekretär oder Minister wegtreten.

Veith
--
"I'm the only candidate who can make this promise: I will prevent, and
very easily, World War 3 [...] You're gonna have World War 3 if
something doesn't happen fast." Donald Trump, 04.03.2023
http://ddr-luftwaffe.blogspot.com

Am 01.05.24 um 07:28 schrieb Torsten Mueller:
> Martin Ebert <mx300@gmx.net> schrieb:
>
>>> Was war denn das für eine? Makarow?
>>
>> Ja, exakt diese.
>>
>> Wobei der Herr Müller wohl Soldaten-Dienststellungen meint, mit der
>> Zweitwaffe. Bei Offizieren war die Pistole "M" selbstverständlich die
>> strukturmäßige Bewaffnung - wie es so schön hieß.
>
> In mot.-Schützeneinheiten trugen alle fünf Kompanieoffiziere
> selbstverständlich MPi, ohne Pistole als Zweitwaffe. Natürlich hatten
> sie eine, aber die ging nur mit auf Wache, Kommandierungen u.ä.

Was für eine MPi?
(Ja; mich interessieren solche Sachen.
Die Bundeswehr hat da gerne die Uzi; besonders in Panzern.)

--
! NEU !
Kurzgeschichten
eine davon ist von mir
<http://www.amazon.de/dp/B09K26CCXH>

Andy Angerer <andreas@angerer-bodenlos.de> schrieb:

> Was für eine MPi?

Bei der NVA war (von den 50er Jahren und später noch seltenen
Spezialfällen abgesehen) jede MPi eine Kalaschnikow, und zwar

- entweder eine AK-47 (7.62mm)
- oder deren DDR-Lizenzbau KM-72 (7.62mm)
- oder ab Mitte der 80er die AK-74 (5.45mm).

Die alle hießen traditionell MPi, waren aber ausgewachsene Sturmgewehre
mit Bajonett u.ä. Das Magazin hatte 30 Schuß. Jedes dieser drei
Sturmgewehre hatte eine große Vielfalt an Varianten, von denen die
auffälligste eine klappbare Schulterstütze ist, ferner zudem
verschiedene Schienen für Zusatzgeräte (Nachtsichtgerät, Zielfernrohr).

Zu erwähnen wäre, daß auch das leichte MG (lMG, 7.62mm), das in jeder
Gruppe einmal vorhanden war, baugleich mit einer AK-47 war, die Teile
waren austauschbar, es unterschied sich nur durch einen deutlich
längeren Lauf mit Zweibein vorne dran und ein größeres Magazin (40
Schuß), auch Tellermagazine gab's (bis 100 Schuß). Das 5.45mm-lMG, das
es als Variante der AK-74 ebenfalls gab, hat hingegen den Weg zur NVA
nicht gefunden, das lMG blieb meines Wissens überall auf 7.62mm.

Fortschrittliche DDR-Eigenentwicklungen (Wieger-Modelle) kamen aus
lizenzrechtlichen Gründen weder bis zur Truppe noch in den Export.

T.M.

Am 01.05.24 um 16:52 schrieb Torsten Mueller:
> Andy Angerer <andreas@angerer-bodenlos.de> schrieb:
>
>> Was für eine MPi?
>
> Bei der NVA war (von den 50er Jahren und später noch seltenen
> Spezialfällen abgesehen) jede MPi eine Kalaschnikow,

Ahso; na klar.

> Die alle hießen traditionell MPi, waren aber ausgewachsene Sturmgewehre
> mit Bajonett u.ä. Das Magazin hatte 30 Schuß. Jedes dieser drei
> Sturmgewehre hatte eine große Vielfalt an Varianten,

Speziell die Kurzversion (irgendwas mit "U" in der Bezeichnung,
glaub ich), die, abgesehen vom Kaliber, die Bezeichnung "MPi"
tatsächlich verdient und auch durch den verkürzten Lauf eine
höhere Kadenz hat. Jaja; hab viel gelesen....

Merci auch für die restlichen Ausführungen.

--
! NEU !
Kurzgeschichten
eine davon ist von mir
<http://www.amazon.de/dp/B09K26CCXH>

Am 01.05.24 um 09:21 schrieb Peter Veith:
> Martin Ebert schrieb am 01.05.2024 um 01:06:
>
>> Insgesamt war die Quote der Waffenträger in der DDR erstaunlich
>> hoch, man staunt immer wieder. 1. Sekretäre der Kreisleitungen,
>> Kombinats- chefs, deren Stellvertreter, es läppert sich so lang
>> hin. Und mindestens in den 1960er Jahren auch noch jeder
>> LPG-Vorsitzende; nachzulesen im 2. Teil der Ulbricht-Biografie.
>> Übrigens lesenswert, Herr Veith!

> Hier! Von wem verfaßt ... diese Biographie?

Das ist Teil 2, der 1. Teil ist nicht meine Zeitschiene:
<https://www.amazon.de/dp/3406813968>

> Im Übrigen steht heute "Jedem", beim Innenminister eines der 16
> Bundesländer beginnend, ein eigener Personenschutz zu.

Nein, nur MP und Innenminister. Alle anderen nur, wenn eine ent-
sprechende Gefährdungslage vorliegt.

> Nebenbei waren die "1. Sekretäre der Kreisleitungen" nicht irgendwer,
> sondern hatten im Zweifel das Sagen, da konnte jeder Bezirkssekretär

Oh jeh. Hast Du überhaupt irgendwo mal richtig aufgepasst? Der
1. Sekretär der Bezirksleitung war der direkte Vorgesetzte der
1. Sekretäre der SED-Kreisleitungen.

> oder Minister wegtreten.

Das schon eher.

Mt

Am 01.05.24 um 16:52 schrieb Torsten Mueller:
> Andy Angerer <andreas@angerer-bodenlos.de> schrieb:
>
>> Was für eine MPi?
>
> Bei der NVA war (von den 50er Jahren und später noch seltenen
> Spezialfällen abgesehen) jede MPi eine Kalaschnikow, und zwar
>
> - entweder eine AK-47 (7.62mm)
> - oder deren DDR-Lizenzbau KM-72 (7.62mm)
> - oder ab Mitte der 80er die AK-74 (5.45mm).
>
> Die alle hießen traditionell MPi, waren aber ausgewachsene Sturmgewehre
> mit Bajonett u.ä. Das Magazin hatte 30 Schuß. Jedes dieser drei
> Sturmgewehre hatte eine große Vielfalt an Varianten, von denen die
> auffälligste eine klappbare Schulterstütze ist, ferner zudem
> verschiedene Schienen für Zusatzgeräte (Nachtsichtgerät, Zielfernrohr).
>
> Zu erwähnen wäre, daß auch das leichte MG (lMG, 7.62mm), das in jeder
> Gruppe einmal vorhanden war, baugleich mit einer AK-47 war, die Teile
> waren austauschbar, es unterschied sich nur durch einen deutlich
> längeren Lauf mit Zweibein vorne dran und ein größeres Magazin (40
> Schuß), auch Tellermagazine gab's (bis 100 Schuß). Das 5.45mm-lMG, das
> es als Variante der AK-74 ebenfalls gab, hat hingegen den Weg zur NVA
> nicht gefunden, das lMG blieb meines Wissens überall auf 7.62mm.
>
> Fortschrittliche DDR-Eigenentwicklungen (Wieger-Modelle) kamen aus
> lizenzrechtlichen Gründen weder bis zur Truppe noch in den Export.

Die DDR durfte die Herrschaft ihrer herrschenden Klasse verteidigen
( bzw erweitern ) .. nach Deiner Anschauung?

Hermann Riemann <nospam.ng@hermann-riemann.de> schrieb:

> Die DDR durfte die Herrschaft ihrer herrschenden Klasse verteidigen
> ( bzw erweitern ) .. nach Deiner Anschauung?

Ich habe auf eine Frage geantwortet. Das könntest Du kapiert haben, wenn
Du des Lesens mächtig wärest. Statt dessen suchst Du einen Inhalt, der
nicht drin steht, und wenn Du ihn nicht findest, fragst Du danach. Damit
bist Du nicht allein, es ist aber kein Ruhmesblatt.

Lesen was dasteht, sag ich.

Wenn Du das nicht kapierst und weiter Deinen stets konfrontativen
BILD-Horizont aus dem Kalten Krieg hier ausbreitest, bist Du hier
falsch. Ich sage Dir das deutlich.

T.M.

Torsten Mueller wrote:

> Andy Angerer <andreas@angerer-bodenlos.de> schrieb:

>> Was für eine MPi?

> Bei der NVA war (von den 50er Jahren und später noch seltenen
> Spezialfällen abgesehen) jede MPi eine Kalaschnikow, und zwar

> - entweder eine AK-47 (7.62mm)
> - oder deren DDR-Lizenzbau KM-72 (7.62mm)
> - oder ab Mitte der 80er die AK-74 (5.45mm).

> Die alle hießen traditionell MPi, waren aber ausgewachsene Sturmgewehre
> mit Bajonett u.ä. Das Magazin hatte 30 Schuß. Jedes dieser drei
> Sturmgewehre hatte eine große Vielfalt an Varianten, von denen die
> auffälligste eine klappbare Schulterstütze ist, ferner zudem
> verschiedene Schienen für Zusatzgeräte (Nachtsichtgerät, Zielfernrohr).

> Zu erwähnen wäre, daß auch das leichte MG (lMG, 7.62mm), das in jeder
> Gruppe einmal vorhanden war, baugleich mit einer AK-47 war, die Teile
> waren austauschbar, es unterschied sich nur durch einen deutlich
> längeren Lauf mit Zweibein vorne dran und ein größeres Magazin (40
> Schuß), auch Tellermagazine gab's (bis 100 Schuß). Das 5.45mm-lMG, das
> es als Variante der AK-74 ebenfalls gab, hat hingegen den Weg zur NVA
> nicht gefunden, das lMG blieb meines Wissens überall auf 7.62mm.

> Fortschrittliche DDR-Eigenentwicklungen (Wieger-Modelle) kamen aus
> lizenzrechtlichen Gründen weder bis zur Truppe noch in den Export.

Bis zur Truppe kamen wenige, und der vereinbarte
Export scheiterte am Ende Deines Staates.

https://de.wikipedia.org/wiki/Wieger#Geschichte

Ulf.Kutzner@web.de (Ulf_Kutzner) schrieb:

> Bis zur Truppe kamen wenige, und der vereinbarte Export scheiterte am
> Ende Deines Staates.

Du weißt es natürlich.

T.M.

Torsten Mueller wrote:

> Du weißt es natürlich.

Danke, daß Du so ausführlich auf den Verweis eingegangen bist.
Aber jeder nach seinen Fähigkeiten.

Martin Ebert schrieb am 01.05.2024 um 23:01:

> Am 01.05.24 um 09:21 schrieb Peter Veith:
>> Martin Ebert schrieb am 01.05.2024 um 01:06:
>>
>>> Insgesamt war die Quote der Waffenträger in der DDR erstaunlich
>>> hoch, man staunt immer wieder. 1. Sekretäre der Kreisleitungen,
>>> Kombinats- chefs, deren Stellvertreter, es läppert sich so lang
>>> hin. Und mindestens in den 1960er Jahren auch noch jeder
>>> LPG-Vorsitzende; nachzulesen im 2. Teil der Ulbricht-Biografie.
>>> Übrigens lesenswert, Herr Veith!
>
>> Hier! Von wem verfaßt ... diese Biographie?
>
> Das ist Teil 2, der 1. Teil ist nicht meine Zeitschiene:
> <https://www.amazon.de/dp/3406813968>

Oh, ein sehr sachlicher Titel von Herrn Kowalczuk, nebst interessanten
Brötchengebern.

>> Im Übrigen steht heute "Jedem", beim Innenminister eines der 16
>> Bundesländer beginnend, ein eigener Personenschutz zu.
>
> Nein, nur MP und Innenminister. Alle anderen nur, wenn eine ent-
> sprechende Gefährdungslage vorliegt.

Ja, nichts anderes schreib ich und das läppert sich. Eine Pistole für
jeden und 1x im Jahr Schießübungen bei Berlin würden auch gehen.

>> Nebenbei waren die "1. Sekretäre der Kreisleitungen" nicht irgendwer,
>> sondern hatten im Zweifel das Sagen, da konnte jeder Bezirkssekretär
>
> Oh jeh. Hast Du überhaupt irgendwo mal richtig aufgepasst? Der
> 1. Sekretär der Bezirksleitung war der direkte Vorgesetzte der
> 1. Sekretäre der SED-Kreisleitungen.

Deshalb hat sich E.H. auch immer (nur) jährlich mit den 1. Sekretären
der SED-Kreisleitungen getroffen?

>> oder Minister wegtreten.
>
> Das schon eher.

"Das Leben der anderen" meinte es anders <Spaß!>

Veith
--
Auch ein Wirtschaftskrieg braucht Kanonenfutter.
http://ddr-luftwaffe.blogspot.com