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rocksolid / de.rec.sport.segeln / asdf

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o asdfIgnatios Souvatzis

1
Subject: asdf
From: Ignatios Souvatzis
Newsgroups: de.rec.sport.segeln
Date: Mon, 13 May 2024 19:27 UTC
Path: i2pn2.org!i2pn.org!eternal-september.org!feeder3.eternal-september.org!news.eternal-september.org!beverly!not-for-mail
From: u502...@bnhb484.de (Ignatios Souvatzis)
Newsgroups: de.rec.sport.segeln
Subject: asdf
Date: 13 May 2024 19:27:53 GMT
Lines: 133
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Medemblik-Orth
==============

Am Ende erst Freitag sind wir angereist, weil G. relativ lang noch
auf der Werft darauf gedrängt hatte, dass das (schon knapp vor Corona
in seinen Besitz übergegangene, 7 Füße längere) Schiff fertig (aus
dem Winterlager geholt, gecheckt, aufgebaut und zu Wasser gelassen)
wird. Offenbar gabs da ein Problem mit Öl (Diesel? Hydraulik?) in
der Bilge, weswegen in der Vorwoche die Bodenbretter nach dem
lackieren noch nicht wieder eingebaut waren.

G. kam dann erst Donnerstag von Medemblik zurück, nachdem er aber
- zum Glück fuer D. und mich - die Segel auch schon angeschlagen
hatte.

G. hat dann Freitag früh noch lange Bürokram gemacht, so dass wir
(M., seine Frau, hat uns im Kleinbus gefahren) gegen 20:30 in
Medemblik waren, gegen 21:00 waren alle Vorräte und Gepäck an Bord
und wir warfen die Leinen los, M. sortierte schon teilweise zeugs
ein, während wir anderen durch die schleuse fuhren und die Bruecke,
und im äußeren Hafen anlegten - neben Sanitärgebäude/Rettungsbootgarage
und gegenüber von Laura Dekker's Guppy.[1] G. ging dann den Bus holen,
und D. und ich sortierten weiter ein. M. ist dann nach Hause
gefahren; sie stößt erst diese Woche zu G., in Orth auf Fehmarn,
um mit ihm dann 2-3 Wochen unterwegs zu sein. G. will danach mit
wechselnden Mitseglern eine größere Runde durch die Ostsee drehen.

Jedenfalls sind wir am Samstag um 6 Uhr aufgebrochen und überquerten
das IJsselmeer, gegen 9 waren wir an der Lorentzschleuse bei
Kornwederzand und wechselten in die Waddenzee. Leider bekamen wir
nur Kunst-Seehunde zu sehen. Nochmal ein paar Stunden später waren
wir im Hafen Vlieland, Liegeplatz wieder am Rettungskreuzer.[2]

Sonntag ebenfalls um 6 Uhr los (die Gezeiten sind hartnäckig), und
sind einem leicht stürmischen Tief auf der Rückseite gefolgt, so
dass wir guten Wind hatten[3], aber nicht die Sturmböen im Kern
(regelmäßig kamen die Gale Warnings für Rottum/Delfzijl) und und
auch nicht die Flaute hinter uns. Allerdings war die Restwelle des
abgezogenen Tiefkerns etwas ruppig - sagen wir mal, Stufe 1/4 auf
der dreistufigen Seekrankheitsskala. (2009 hatte ich sogar 1/2
geschafft). Ist auch gut so, aus dem Cockpit heraus kann man sich
nicht über die Reling beugen.

Bei Sonnenuntergang waren wir im Hafen Norderney, wo uns schon N.
und C., Bekannte von G., erwarteten und einen Liegeplatz freihielten.

Montag sind wir wieder früh los (geplant erst um 7 Uhr, tatsächlich
Viertel vor), so dass wir ab der Elbemündung den Strom großenteils
mit uns hatten und bis Cuxhaven segeln konnten. Recht schönes
Wetter.[4]

Dienstag sind wir um 8 Uhr ausgelaufen, Niedrigwasser, aber der
Strom bei Cuxhaven fließt erst ca. 90 Minuten nach Niedrigwasser
aufwärts. So durften wir bis Brunsbüttel eine Stunde länger segeln
(wir machen das ja zum Vergnügen).[7] Dort durch die Schleuse, und
dann unter Motor im Nord-Ostseekanal bis Rendsburg. Da gibt es in
einem Seitenarm ein paar Steganlagen, wir waren beim Regattaverein
Rendsburg von 1888. R... 10min zu Fuß, und bis 22:00 Uhr offen.

Im NOK herrscht übrigens eine Schwanen... naja, nicht Plage, aber
mindestens ein Grüppchen von 10-20 Schwänen pro Kilometer, soviele
habe ich noch nie auf einen Haufen gesehen.

Mittwoch sind wir dann von Rendsburg zum Kanalausgang nach Kiel
und dann nach Laboe hinüber gesegelt. Hinter der Marina ist ein
schmales Wäldchen, hinter dem wahnsinnig viele Wasservögel lautstark
krakeelen. Ich weiss aber nicht, was da ist. In dem Arm der Bucht
direkt zwischen uns und dem Wäldchen waren sie nicht.

Donnerstag sind wir bei Flaute 7 Stunden unter Motor bis Orth
gefahren. Genauer: oft 5, teilweise knapp 7 Knoten Wind, aber von
achtern, und weder raumschots ohne noch platt vor'm Laken mit
ausgebaumter Genua waren die Segel zum stehen zu bringen.

In Orth war an diesem langen Wochenende der "Sommer"-Treff von
Transocean[6] mit lockerem Programm. Habe da einige interessante
Gespräche geführt, u.a. mit einem Medizintechnikentwickler, der
Dinge baut (und bei vielen Operationen, wenn die eingebaut werden,
wohl anwesend ist) wie Neurostimulationsdinger zur Unterdrückung
von Schmerzreizen bei eingeklemmten Nerven oder zur Dämpfung von
Parkinson, oder einzupflanzende automatische Defibrilatoren, und
offenbar gibt's auch inzwischen brauchbare mechanische Pumpen zur
Ergänzung unzureichender Herztätigkeit. Klang alles etwas Science-
Fiction-mäßig, aber klar, die Technik kann man heutzutage bauen.

Und natürlich gab's jede Menge gegenseitiger Schiffsbesichtigungen.

An dem Freitag war eine Vorfuehrung eines Gemeinschaftsprojekts von
GEOMAR/Uni-Kiel und Transocean - Geomar hat eine Messsonde entwickelt,
die Segler von TO an einer Angelrute ins Wasser lassen, die dann ein
Tiefenprofil von Sauerstoff- und Salzkonzentration und Temperatur
misst. Wird hinterher mit Bluetooth auf ein Schlaufon gelesen und über
Internet an Geomar gemeldet. So kommen die an Messdaten von Stellen,
wo sie keine Forschungsschiffe hinschicken können, aber TO hat 4600
Mitglieder, deren Schiffe weltweit unterwegs sind. Die ersten Tests
finden mit vier Sonden in der westlichen Ostsee statt.[5]

Wir sind als zweites Schiff mitgefahren, und ein Fernseh-Filmteam
war dabei und ist nach dem ersten Test zu uns übergestiegen, um
den zweiten Test von außen zu filmen. Kann sein, dass mein Hinterkopf
irgendwo drauf ist...

Insgesamt 338,2 Seemeilen. Die Segel/Motorbilanz muss ich irgendwann
nachtragen.

D. und ich sind Samstag mit einem Taxi, dass wir uns mit einem
Sohn und Enkel von einer der Seglerinnen dort geteilt haben, nach
Burg, dann mit dem Schnellbus nach Lübeck, mit dem Regionalzug
nach Hamburg, und weil unser Zug soviel Verspätung hatte, dass
wir in Düsseldorf den Anschluss verpasst hätten, durften wir mit
dem (früheren und schnelleren) ICE bis Bonn fahren, waren dann
etwas anderthalb Stunden früher zu Hause.

Der Regionalzug war übrigens gut gefedert, der ICE hingegen
vermittelte das Gefühl von Nordsee bei Kreuzseen.

Nachtrag 2: G. berichtete telefonisch, die Ursache des Öllecks
vermutlich gefunden zu haben: ein Filter in der Hydraulikanlage im
Bug, das nicht ganz festgeschraubt war. Neumodischer Tüddelkrams...
aber 60m² Genua per Knopfdruck einrollen zu können, ist schon
schick.

-is

[1] https://bonn.social/@argonaut/112378476752509148
[2] https://bonn.social/@argonaut/112383997032907273
[3] https://bonn.social/@argonaut/112386765721032622
[4] https://bonn.social/@argonaut/112394903855985418
[5] https://www.trans-ocean.org/sailingforoxygen
[6] https://www.trans-ocean.org/Bericht-lesen/ArticleId/6884/Rekordbeteiligung-bei-TO-Sommerfest
[7] https://bonn.social/@argonaut/112398504076505925


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