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rocksolid / de.admin.infos / <2013-06-09> FAQ: Entscheidungsfindung bei mehreren Moeglichkeiten

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o <2013-06-09> FAQ: Entscheidungsfindung bei mehreren MoeglichkeitenRalf Döblitz

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Subject: <2013-06-09> FAQ: Entscheidungsfindung bei mehreren Moeglichkeiten
From: Ralf Döblitz
Newsgroups: de.admin.news.misc, de.admin.infos
Followup: de.admin.news.misc
Organization: Moderation von de.admin.infos
Date: Wed, 29 May 2024 22:00 UTC
Path: i2pn2.org!rocksolid2!news.nk.ca!weretis.net!feeder8.news.weretis.net!fu-berlin.de!stardust.hactar.de!.POSTED!gateway.krell.zikzak.de!not-for-mail
From: faq...@netzverwaltung.net (Ralf Döblitz)
Newsgroups: de.admin.news.misc,de.admin.infos
Subject: <2013-06-09> FAQ: Entscheidungsfindung bei mehreren Moeglichkeiten
Supersedes: <de-admin-infos/entscheidung/20240523-1@msgid.krell.zikzak.de>
Followup-To: de.admin.news.misc
Date: 29 May 2024 22:00:08 -0000
Organization: Moderation von de.admin.infos
Lines: 493
Sender: de-admin-infos@spamfence.net
Approved: de-admin-infos@spamfence.net
Expires: Fri, 30 Aug 2024 22:00:08 +0000
Message-ID: <de-admin-infos/entscheidung/20240530-1@msgid.krell.zikzak.de>
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Archive-name: de-admin/entscheidung
Posting-frequency: weekly
Last-modified: 2013-06-09
URL: http://www.kirchwitz.de/~amk/dai/entscheidung

FAQ:
====
Entscheidungsfindung bei mehreren einander ausschliessenden Optionen
====================================================================

1. Worum geht es?
=================

In den Gruppen der Hierarchie de.admin.news.* werden Fragen über die
Gestaltung des de-Usenets diskutiert, insbesondere die Einrichtung
neuer Gruppen. Dabei kommt es immer wieder zu Abstimmungen.

Solange nur eine Option zur Diskussion steht, ist die Abstimmung
einfach durchzuführen. Die Abstimmungsfrage lautet "Bist Du mit dem
Vorschlag xyz einverstanden?", und dafür kann man mit Ja, Nein oder
Enthaltung stimmen. Wenn der Vorschlag die nötige Mehrheit erreicht
(derzeit: mindestens 50 Ja-Stimmen, doppelt so viele Ja-Stimmen wie
Nein-Stimmen), so gilt er als angenommen.

Problematisch - und davon handelt dieser Text - wird es, wenn mehrere
Varianten zur Diskussion stehen, die einander ausschliessen.
Beispielsweise könnte eine Gruppe in verschiedenen Hierarchien
sinnvoll eingeordnet werden, oder es sind mehrere Namen für eine
Gruppe denkbar.

Dieser Text richtet sich an Proponenten, die sich in einer solchen
Position befinden. Er gibt nicht Auskunft über grundlegende Fragen des
Gruppeneinrichtungsverfahrens, dazu gibt es bereits verschiedene Texte
in de.admin.infos.

Ich verwende als Beispiel im folgenden eine fiktive Gruppe, in der es
um Smalltalk aller Art gehen soll, und bei der als Benennungsvorschlag
de.talk.bla und de.talk.fasel zur Diskussion stehen. Fast alles des
Gesagten gilt aber mutatis mutandis auch, wenn die hierarchische
Einordnung, die Tagline, die Charta, der Moderationsstatus oder der
Name des Moderators nicht klar sind.

2. Übersicht: welche Möglichkeiten gibt es?
===========================================

Es gibt im wesentlichen vier Wege, bei einander ausschliessenden
Varianten zu einer Entscheidung zu kommen. Alle haben ihre Vor- und
Nachteile.

- Entscheidung per Akklamation/Konsens in der Diskussion (->3)

- Entscheidung durch Machtwort des Proponenten (->4)

- Entscheidung durch Konsultativabstimmung ("Strawpoll") vor
der eigentlichen Abstimmung über die Einrichtung (->5)

- Entscheidung durch kombiniertes Voting in der Abstimmung (->6/7)

Selbstverständlich können auch mehrere dieser Wege in einem einzigen
Verfahren vorkommen. So können von sieben Namensvorschlägen in der
Diskussion drei und in einem Strawpoll weitere zwei ausgeschieden
werden, so dass im CfV in einem kombinierten Voting noch zwei
Varianten zur Entscheidung anstehen.

3. Entscheidung per Akklamation/Konsens in der Diskussion
=========================================================

Nehmen wir an, Du hast die Einrichtung von de.talk.bla in einem
formellen Diskussionsaufruf (RfD) vorgeschlagen. Nehmen wir weiter an,
dass jemand schreibt "de.talk.fasel" wäre aber viel besser. Auch Dir
gefällt der Name nicht schlecht, und viele schreiben, dass sie
ebenfalls de.talk.fasel besser finden würden. Aber niemand verteidigt
de.talk.bla.

In diesem Fall: gratuliere! Du hast kein Problem, da es sich bereits
in der Diskussion in Minne aufgelöst hat. Bringe de.talk.fasel zur
Abstimmung, und alle sind zufrieden.

Der einzige Nachteil dieser Vorgehensweise: sie funktioniert oft
nicht, da der Konsens nicht immer gegeben ist.

4. Entscheidung durch Machtwort des Proponenten
===============================================

Der Proponent entscheidet, was zur Abstimmung kommt. Wenn Du also
de.talk.bla im RfD zur Diskussion stellst, ein anderer aber
de.talk.fasel bevorzugt, dann kannst Du auch ganz einfach an Deinem
eigenen Vorschlag festhalten und trotzdem de.talk.bla zur Abstimmung
bringen.

Dieses Vorgehen hat den grossen Vorteil, dass es unschlagbar einfach
ist und das Verfahren nicht verzögert. Trotzdem kann das Vorgehen
nicht uneingeschränkt empfohlen werden. Immerhin riskierst Du als
Proponent einige Nein-Stimmen von Leuten, die de.talk.fasel für
richtig und de.talk.bla für falsch halten.

Es sind vor allem zwei Dinge, die Du als Proponent benötigst, wenn Du
Alternativvorschläge aus der Diskussion nicht berücksichtigst: gute
Argumente und Takt.

Wenn de.talk.bla wirklich so viel besser ist als de.talk.fasel, dann
kannst Du das sicher auch begründen. Versuche, dabei möglichst
unvoreingenommen zu sein und die Argumente der anderen Seite ernst zu
nehmen. Und bringe Deine Argumente taktvoll vor. Wenn Du diese
Vorschläge beherzigst, wirst Du zwar Protest-Neins nicht völlig
verhindern, aber doch minimieren können.

Das Gesagte gilt übrigens für alle Vorschläge, die in der Diskussion
geäussert werden, auch jenen zu Kurzbeschreibung und Charta.

5. Entscheidung durch Konsultativabstimmung ("Strawpoll")
=========================================================

Recht häufig ist der Fall, dass einige Diskussionsteilnehmer sich für
de.talk.bla aussprechen, andere für de.talk.fasel, und beide haben
Argumente, die Hand und Fuss haben. In einer Diskussion ist es oft
nicht so leicht festzustellen, wer denn nun in der Mehrheit ist - und
die Gefahr, einfach den lautesten Schreihälsen zu folgen, ist nicht
von der Hand zu weisen.

In solchen Fällen schafft eine Konsultativabstimmung, im Usenet
normalerweise "Strawpoll" genannt, Abhilfe. Ein Strawpoll dient dem
Proponenten als Entscheidungshilfe, ist also nicht verbindlich.
Trotzdem ist es sehr zu empfehlen, einem Strawpollergebnis zu folgen,
wenn man sich nicht Protest einhandeln will. Und warum sollte man
einen Strawpoll durchführen, wenn man nicht bereit ist, das Ergebnis
zu akzeptieren?

Ausnahmen gibt es natürlich immer: wenn das Strawpoll-Result sehr
knapp ist, wird man sich dreimal überlegen müssen, wie man weiter
vorgehen soll. Und wenn der Strawpoll kompliziert ist (ein halbes
Dutzend Optionen, die zum Teil voneinander abhängig sind), dann kann
man auch nicht immer im voraus sagen, was man bei welchem Ergebnis zu
tun gedenkt.

Für einen Strawpoll gibt es keine Formvorschriften. Im Interesse der
Fairness seien aber folgende Punkte empfohlen:

- Der Strawpollaufruf sollte, unter einem neuen Subject, in jenen
Gruppen erscheinen, in denen auch die übrigen Ankündigungen (RfD,
CfV) zu diesem Verfahren erschienen sind und erscheinen werden.

- Stimmabgaben zum Strawpoll sollten per E-Mail geschehen, als Frist
ist eine bis zwei Wochen üblich.

- Zur Kontrolle sollten die abgegebenen Stimmen mit E-Mail-Adresse und
Realnamen der Abstimmenden im Strawpoll-Result veröffentlicht
werden.

6. Kombinierte Votings gemäss den Einrichtungsregeln
====================================================

Allen bisherigen Vorgehensweisen gemeinsam ist, dass bei der
endgültigen Abstimmung über die Gruppeneinrichtung (also im CfV) nur
ein Vorschlag zur Abstimmung kommt. Wenn alle bisher genannten
Vorgehensweisen aus irgendeinem Grund unbefriedigend scheinen oder zu
keinem Ergebnis führen, so besteht die Möglichkeit, die Frage im CfV
selbst zu entscheiden: durch ein kombiniertes Voting.

Eine Warnung vorweg: kombinierte Votings können hässlich kompliziert
werden. Das sieht man auch, dass sie viel schwieriger zu erklären sind
als die bisherigen Varianten.

Allgemein haben kombinierte Votings den Vorteil, dass die strittige
Frage gemeinsam mit der Einrichtung entschieden wird, und den
Nachteil, dass der Wahlschein leicht unübersichtlich wird. Bei
mehr als zwei Optionen, insbesondere bei komplizierten Abhängigkeiten,
ist ein Strawpoll meist die bessere Lösung.

a) Die Aussage der Einrichtungsregeln über kombinierte Votings
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Die Einrichtungsregeln sprechen in Punkt 9 von kombinierten Votings:

Ein CfV kann mehrere Gruppen zur Auswahl anbieten, von denen
höchstens eine eingerichtet werden soll ("kombiniertes Voting").
Dabei wird über die Einrichtung jeder einzelnen Gruppe gemäß den
obigen Regeln abgestimmt.

In einem weiteren Abstimmungsblock innerhalb desselben CfV findet
zusätzlich ein Stichentscheid zwischen all diesen Gruppen statt.
Falls in den Einrichtungsfragen mehr als eine Gruppe angenommen
wird, so wird davon einzig diejenige eingerichtet, welche im
Stichentscheid das beste Verhältnis Zustimmung : Ablehnung aufweist.

b) Wahlschein für kombinierte Votings
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Ein Wahlschein, der Punkt 9 der Einrichtungsregeln entspricht sieht
bei zwei zur Auswahl stehenden Möglichkeiten folgendermassen aus:

<Wahlschein>

[JA/NEIN/ENTHALTUNG] Einrichtung von de.talk.bla
[JA/NEIN/ENTHALTUNG] Einrichtung von de.talk.fasel

Für den Fall, dass beide Gruppen die nötige Mehrheit erreichen soll
folgende Gruppe eingerichtet werden (höchstens eine Gruppe ankreuzen):

[ ] de.talk.bla
[ ] de.talk.fasel

</Wahlschein>

Es werden also eigentlich *drei* Fragen gestellt:
1. Findest Du die Einrichtung von de.talk.bla besser als den Status quo?
2. Findest Du die Einrichtung von de.talk.fasel besser als den Status quo?
3. Findest Du de.talk.bla oder de.talk.fasel besser?


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